Multilumen Schläuche aus Silikon, aus mehreren separaten Kanälen oder Lumen aufgebaut, die in einem Schlauchkörper vereint sind. Die einzelnen Lumen können unterschiedliche Durchmesser und Formen haben und werden oft für verschiedene Funktionen genutzt.

Multilumen Schläuche aus Silikon sind aus mehreren separaten Kanälen oder Lumen aufgebaut, die in einem Schlauchkörper vereint sind. Die einzelnen Lumen können unterschiedliche Durchmesser und Formen haben und werden oft für verschiedene Funktionen genutzt. (Bild: Trelleborg Sealing Solutions)

Multilumen Schläuche aus Silikon sind aus mehreren separaten Kanälen oder Lumen aufgebaut, die in einem Schlauchkörper vereint sind. Die einzelnen Lumen können unterschiedliche Durchmesser und Formen haben und werden oft für verschiedene Funktionen genutzt. So können sie beispielsweise verwendet werden, um Flüssigkeiten in den Körper einzubringen oder abzusaugen, gleichzeitig aber auch dem Überwachen von Druck oder Temperatur dienen. Die Anforderungen an Multilumen Schläuche aus Silikon sind hoch: Sie müssen biokompatibel, sterilisierbar und beständig gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien sein.

Silikon als Material für Multilumen Schläuche

Silikon eignet sich besonders für Einsätze in der Medizintechnik. Der Werkstoff ist biokompatibel, inert und nicht allergen. Außerdem hat Silikon eine hohe Elastizität und ist beständig gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen. Das Polymer ist auch beständig gegenüber vielen Chemikalien und hat eine geringe Permeabilität gegenüber Gasen und Flüssigkeiten. Diese Eigenschaften machen Silikon zu einem besonders geeigneten Material für medizinische Anwendungen. Das von Trelleborg Sealing Solutions eingesetzte platinvernetzende HCR-Silikon verfügt über eine außergewöhnliche Grünfestigkeit, also eine sehr gute Formfestigkeit des unvulkanisierten Kautschuks. Durch diese Eigenschaft lassen sich während der Extrusion hoch komplexe Geometrien formen. Um die je nach Anwendung erforderlichen sehr speziellen Designs in der Praxis umsetzen zu können, bedarf es einer flexiblen Verarbeitungstechnologie. Trelleborg Healthcare & Medical kann hier auf das selbst entwickelte Geotrans-Verfahren zurückgreifen.

Drei verschieden große Silikonschläuche. Mit Geotrans sind vielfältige Designs für medizinische Schläuche möglich.
Mit Geotrans sind vielfältige Designs für medizinische Schläuche möglich. (Bild: Trelleborg Sealing Solutions)

So funktioniert das Geotrans- Verfahren

Geotrans ist ein Verfahren zum Herstellen von Schläuchen aus Silikon. Es ermöglicht eine höhere Präzision und Reproduzierbarkeit bei der Extrusion und führt zu einer verbesserten Qualität und Lebensdauer der Schläuche. Das Verfahren basiert auf der Verwendung von Geometrischen Transfersystemen (Geotrans), die die Formgebung und Herstellung von Schläuchen mit mehreren Lumen ermöglichen. Die Geotrans-Werkzeuge werden mithilfe von Computer-Aided Design (CAD) - und Computer-Aided Manufacturing (CAM)-Modellen hergestellt und bestehen aus einer Reihe von Formen und Schablonen.

Blauer Silikonschlauch. Die Technologie ermöglicht die kontinuierliche Extrusion von Schläuchen mit ineinander übergehenden wechselnden Geometrien.
Die Technologie ermöglicht die kontinuierliche Extrusion von Schläuchen mit ineinander übergehenden wechselnden Geometrien. (Bild: Trelleborg Sealing Solutions)

Mit mehrlumigen Schläuchen werden Risikofaktoren wie Flüssigkeitsverwirbelungen vermieden.

Weniger Anschlüsse bieten weniger Raum für Fehler

Mit dieser Technologie können komplexe Schlauchgeometrien kontinuierlich extrudiert werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren eröffnet Geotrans durch Geometrieveränderungen während des Extrusionsprozesses eine größere Vielfalt an Schlauchgeometrien. Im laufenden Fertigungsprozess lassen sich die Werkzeugkomponenten gezielt bewegen, um Querschnitte und Strukturen von Schläuchen innerhalb eines Arbeitsganges zu verändern. Durch die hohe Festigkeit des verwendeten HCR-Silikons können zusätzliche Schwachstellen in Form von nachträglich montierten Schlauchverbindungen vermieden werden, die oft fehleranfällig sind und zu Fehlausrichtungen führen können. Anschlussstellen stellen stets Risikofaktoren dar, da hier Flüssigkeiten verwirbelt werden oder der Schlauch blockiert werden kann. Die Technologie von Trelleborg Healthcare & Medical ermöglicht daher eine höhere Qualität und Präzision beim Herstellen von Schläuchen für medizinische Anwendungen.

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Welche Schlauchgeometrien möglich sind

Die sich mit dem Verfahren ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten für extrudierte Schläuche sind sehr vielfältig. So können Schläuche hergestellt werden, die nahtlos von einem Einzellumen- in einen Mehrlumenschlauch übergehen oder Mehrlumenschläuche, die sich in zwei oder drei Einzellumenschläuche aufspalten.
Beispiele für mögliche Schlauchdesigns sind:

  • Wundschläuche mit drei verschiedenen Bestandteilen (einem extrudierten Schlauch, einer Extrusion mit komplexem Querschnitt und einem geformten Verbindungsstück), welcher als einzelne Extrusion mit zwei oder mehreren verschiedenen geometrischen Querschnitten herstellbar ist. Diese haben einen glatten, integrierten Übergang anstelle eines Verbindungsstücks.
  • Schläuche für Anwendungen, die einen variablen Außendurchmesser
    mit einem konstanten oder ebenfalls variablen Innendurchmesser erfordern, herstellbar mit sehr kurzem Übergangsbereich.
  • Gabelförmige Schläuche, die typischerweise aus vier Komponenten bestehen (einem Doppellumenschlauch, zwei Einzellumenschläuchen und einem geformten Verbindungsstück), herstellbar innerhalb eines Extrusionsvorgangs.

Quelle: Trelleborg Sealing Solutions

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