Laut der Fakuma-Projektleiterin Annemarie Lipp liegen diese Zahlen über Plan, was angesichts der wirtschaftlich robusten Lage, in der sich die Kunststoff-Branche nach wie vor befindet, eigentlich keine große Überraschung darstelle. Zumal die kunststoffverarbeitenden Industrien und die Ausrüster, also die Hersteller/Anbieter von Kunststoffmaschinen, Werkzeugsystemen und Prozess- sowie Materialfluss-Peripherie, zumeist international agieren und die Schwächen im deutschen sowie vor allem in den südeuropäischen Märkten durch anhaltend gute Exporte in alle Welt – vor allem USA, Mittel- und Südamerika, Osteuropa sowie Afrika – kompensieren können.
Schwierig wie gehabt gestaltet sich die Marktlage in den früher in Sachen Kunststofftechnik importstarken südeuropäischen Ländern Griechenland, Spanien und Portugal sowie Italien, wobei sich dies vor allen Dingen auf den Kauf von Hochleistungs-Produktionssystemen und technischen Produkten, aber auch von hochwertigen Haushalts- und Konsumgütern aus Kunststoffen bezieht. Umgekehrt sehen die etablierten, international tätigen Hersteller von Kunststoffmaschinen und Werkzeugen aus diesen Ländern speziell im Export ihre Chance, um der Misere in den eigenen Ländern zu entfliehen. Dies erklärt auch die anhaltend hohe Beteiligung an der Fakuma 2014, zum Beispiel von italienischen Maschinen- und Werkzeug-Herstellern. Selbiges gilt für die Hersteller von Spritzguss- und Thermoform-Werkzeugen aus Spanien und Portugal.
Die europäischen und vor allem auch die asiatischen Märkte sind durch weiter steigende Ansprüche gekennzeichnet, vor allen Dingen komplexere weil zahlreiche (Zusatz-) Funktionen integrierende Spritzgussteile betreffend. Dabei spielen sowohl herkömmliche Inserts als auch mehr und mehr MID`s (Molded Interconnect Devices) eine zentrale Rolle. Diese stellen die Hersteller von Werkstoffen und Metallteilen sowie die Hersteller von Formen und Werkzeugen vor große und vielschichtige Herausforderungen, was natürlich auch für die Hersteller von Spritzgießmaschinen gilt. Die aktuell-gängigen Stichworte dazu lauten Mikrospritzgießen und Mikrosystemtechnik.
Um den Ansprüchen der Aussteller und Fachbesucher aus aller Welt vollumfänglich gerecht zu werden, bemüht sich die Fakuma zum einen um die Präsentation eines vollständigen Technologie-, Verfahrens- und Produkt-Angebots. Zum anderen ist auch zur 23. Fakuma (vom 14. bis 18. Oktober 2014) ein umfangreiches Begleitprogramm in Entwicklung, das aus Sonderschauen, Themenparks und dem bewährten Aussteller-Forum besteht und zu dem im Übrigen schon heute zahlreiche Fest-Buchungen vorliegen.
(dw)
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