Männer in Anzügen an einem Messestand

Es gab viel Gesprächsbedarf auf der Messe. (Bild: Jessica Beveridge, Red Rabbit Photography)

Bei der zweiten Auflage der Silicone Expo Europe waren erneut viele europäische Vertreter aus der gesamten Lieferkette, vom Rohstofflieferanten, über Compounder und Verarbeiter, bis hin zu Teileproduzenten und Maschinenhersteller, ja sogar Forschungspartner unserer Branche vertreten. Parallel fand ein ansprechendes Vortragsprogramm zu aktuellen Themen der Branche statt. Die Veranstaltung war aus unserer Sicht gut besucht und bot hinreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Diskussionen zu Themen, die die Branche aktuell beschäftigen.

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Nachhaltigkeit im Fokus

Frau bin blonden Haaren im blauen Jacket.
Antje Hanisch ist Betriebsleiterin bei Silcomp in Lutherstadt Wittenberg. (Bild: Silcomp)

Dazu gehören Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit, Möglichkeiten zum Recycling, der Einsatz von Recyclingmaterialien, regulatorische Fragestellungen im Bereich Silikonpolymere, die Problematik von SVHC-Substanzen und Absicherung von Lieferketten. Auch die seit geraumer Zeit köchelnde Diskussion um per- und poly-
fluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) gibt weiterhin Grund zur Beunruhigung, speziell für Verarbeiter und Anwender der Fluorsilikone. Für diese höchstanspruchsvollen Produkte gibt es in vielen Fällen keine geeigneten Alternativmaterialien, da gleichen sich die Meinungen der Experten.
Speziell für den einzigartigen Werkstoff Silikon ergeben sich, aufgrund seiner konstanten physikalischen Eigenschaften über einen breiten Temperatureinsatzbereich, immer wieder Ansatzpunkte im Bereich spezieller Brandschutzanforderungen, Medizin- und Lebensmitteltechnik oder auch Anwendungen mit besonderen Anforderungen zur elektrischen Leitfähigkeit. Diese wurden, neben vielen anderen Aspekten, auch im Rahmen des Vortragsprogrammes beleuchtet.
Obwohl es sich um eine Veranstaltung für den europäischen Raum handelte, waren viele Rohstofflieferanten aus Asien vertreten. Das ist symptomatisch dafür, wie sich unsere Wahrnehmung im Markt in den letzten Jahren verändert. Was in anderen Wirtschaftszweigen schon seit Längerem zur Realität gehört, lässt sich inzwischen auch in unserer Branche beobachten: Asiatische Rohstofflieferanten versuchen verstärkt, im europäischen Silikonkautschukmarkt Fuß zu fassen. Ambitioniert und mit wettbewerbsorientierter Preispolitik sind diese Firmen damit zusehends erfolgreich. Und so kommt es, dass man sich selbst in einer relativ konservativen Branche, mit teilweise langwierigen Freigabeprozessen, diesem Trend nicht mehr entziehen kann, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zitat

Asiatische Rohstofflieferanten

wollen in Europa Fuß fassen.

Die Aussichten für unsere Branchen sind, wie wahrscheinlich in vielen anderen Wirtschaftszweigen auch, eher verhalten. Die Auftragseingänge sind rückläufig und aufgrund der vielen politischen Unsicherheiten fällt eine Prognose zur weiteren Entwicklung im Jahresverlauf ja selbst mittelfristig sehr schwer. Dies ist zumindest der O-Ton unserer Messegespräche.
Der Werkstoff Silikon hat, bedingt durch seine Vielseitigkeit ganz sicher eine Zukunft. Hierin sind sich die Branchenvertreter einig. So erfordert zum Beispiel die Elektrifizierung der Mobilität deutlich höhere Einsatzmengen an funktionellen Silikonelastomeren als klassische Verbrennungsmotoren. Es liegt nun an uns, für die Zukunft noch mehr aus diesem Material herauszukitzeln und somit weitere Spezialanwendungen zu erschließen oder moderne Technologien zu ermöglichen.
Dies gelingt uns, als Hersteller und Entwickler von Silikoncompounds, jedoch nur im direkten Austausch mit unseren Kunden und Lieferanten, um gemeinsam und mit geballtem Knowhow auf Trends früher reagieren zu können, diese zu begleiten und Lösungen zu erarbeiten.
Für diesen so wichtigen Austausch bot die Veranstaltung eine gelungene Plattform.

Quelle: Silcomp

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