Die Wacker Chemie, München, erwartet für das laufende Geschäftsjahr weitere Zuwächse bei den Absatzmengen und beim Umsatz. Der Aufwärtstrend in den Geschäftsfeldern des Unternehmens hält im 1. Quartal 2011 an.
Dank der starken Nachfrage quer über alle Branchen und Regionen hatte das Unternehmen das Geschäftsjahr 2010 mit neuen Bestwerten beim Umsatz und beim Ertrag abgeschlossen. Der Konzernumsatz stieg um 28 % auf 4,75 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat sich mit 1,19 Mrd. Euro (Vorjahr 607 Mio.) nahezu verdoppelt. Das Jahresergebnis stieg im vergangenen Jahr auf 497 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2009 hatte das Unternehmen unter anderem aufgrund von Rückstellungen und Wertminderungen im Anlagevermögen einen Verlust von 74,5 Mio. Euro ausgewiesen.
In den ersten zwei Monaten des Geschäftsjahrs 2011 blieben die Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen anhaltend hoch. Der Konzernumsatz im Januar und Februar liegt klar über den Werten des Vorjahres. Wenn sich diese Entwicklung im Jahresverlauf weiter fortsetzt, dürfte der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2011 die Schwelle von 5 Mrd. Euro überschreiten. Das Ebitda soll nach den derzeitigen Planungen trotz deutlich steigender Rohstoffkosten und Vorlaufkosten für den Ausbau der Polysiliciumproduktion wieder das hohe Niveau des Jahres 2010 erreichen.
Der Geschäftsbereich Silicones hat 2010 mit einem neuen Umsatzrekord abgeschlossen. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 28 % auf 1,58 Mrd. Euro. Der Umsatzanstieg wurde getragen durch die hohe Nachfrage über alle Branchen hinweg. Selbst in den üblicherweise etwas schwächeren Sommermonaten blieb die Nachfrage auf einem sehr hohen Niveau. Noch stärker gewachsen als der Umsatz ist das Ebitda. Mit 230 Mio. Euro lag es 46 % über dem Vorjahreswert.
Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Polymers sind im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls gewachsen. Vor allem dank gestiegener Absatzmengen bei Dispersionen und Dispersionspulvern kletterte der Gesamtumsatz um 9 % auf 810 Mio. Euro. Das Ebitda erhöhte sich um 5 % auf 123 Mio. Euro.
Die Investitionen des Konzerns blieben im Geschäftsjahr 2010 auf hohem Niveau. Die Anlagenzugänge erreichten 695 Mio. Euro (Vorjahr: 740 Mio. Euro). Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium und in weitere Anlagen zur Herstellung von Siliconen in China. Gemeinsam mit Partner Dow Corning hat Wacker im November 2010 in Zhangjiagang/China die Produktion von Siloxan offiziell in Betrieb genommen und damit die Basis für die weitere Expansion seines Silicone-Geschäfts in China geschaffen. Ein wichtiger Schritt, um die Rohstoffbasis zu sichern, war im vergangenen Jahr der Erwerb einer Siliciummetall-Produktion im norwegischen Holla. Die dortige Produktionskapazität beträgt rund 50.000 t/a Siliciummetall und deckt knapp ein Drittel des Jahresbedarfs der Münchner Chemiekonzerns.
Zum Jahresende 2010 beschäftigte Wacker weltweit 16.314 Mitarbeiter, 696 mehr als im Vorjahr. An den deutschen Standorten arbeiteten zum Stichtag 12.235 Mitarbeiter (Vorjahr: 11.925).