TPE Für einen Hersteller von Zahnungsgel hat Meding, Halver, eine Fingerzahnbürste entwickelt, bei deren Produktion gänzlich auf Materialien wie das im Markt verbreitete Silikon verzichtet wird.

Der Einsatz von Produkten aus Silikon oder auf Latex-Basis ist in der Medizintechnik umstritten. Sie stehen im Verdacht, allergische Reaktionen beim Patienten hervorzurufen. Bei Kleinkindern besteht außerdem die Gefahr, dass sie Silikonstückchen abbeißen und verschlucken. Der Medizinproduktehersteller Meding setzt in seiner Produktion deshalb mehr und mehr auf Thermoplastische Elastomere (TPE). Die Fingerzahnbürste einschließlich der 72 feinen Borsten fertigt das Unternehmen aus TPE-S (SEBS). Das Material besitzt wenig extrahierbare Anteile und erfüllt sämtliche europäische Richtlinien sowie die Anforderungen der Food and Drug Administration (FDA) der USA. Das TPE eignet sich gerade auch für Einwegprodukte, da die Stückkosten deutlich geringer sind als für vergleichbare Silikonprodukte. Die niedrigen Kosten resultieren zum einen aus den geringeren Rohstoffpreisen, zum anderen aus den kürzeren Zykluszeiten. Ein weiteres Plus für TPE ist die 100-prozentige Recyclingfähigkeit.

Für die Serienproduktion dieser Fingerzahnbürsten hat der Medizinproduktehersteller auch die Werkzeuge mit den filigranen Teilgeometrien entwickelt und gebaut. Dies verlangte einiges Know-how, da das TPE die Eigenschaft hat, auf den Kernen festzusaugen. Bereits in der Konstruktionsphase wurde eine ausreichende Werkzeugentlüftung berücksichtigt, die ein Verbrennen des Materials im Spritzzyklus verhindert. Relativ großen Aufwand erforderte auch die Generierung der speziellen Werkzeugoberfläche, die eine Haftung beim Auswerfen des Produkts hemmt. Trotz der hohen technischen Anforderungen sind die Werkzeuge für die TPE-Verarbeitung aber laut Meding-Geschäftsführer Stefan Pietzner im Vergleich günstiger in der Erstellung.

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Unternehmen

Meding GmbH

Kruppstr. 8
58553 Halver
Germany