Für die PU-Formteile werden Kunststoffe beziehungsweise Duroplaste wie PU, Silikon und Epoxidharze eingesetzt. Die Variationsbreite ist dabei enorm. Struktur, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Raumgewicht, Härte, Größe – nahezu alles ist frei wählbar. So entstehen hochwertige und industrietaugliche Formteile, die bereits in den verschiedensten Branchen – zum Beispiel in der Automobil-, Elektro-, Medizin-, Energie- oder Lebensmittelindustrie – Anwendung finden als Isolationselement, Führung von Energieleitungen, Schallentkopplung oder Dichtung. Hergestellt werden die Formteile entweder im Nieder- oder Hochdruckverfahren. Beim Niederdruckverfahren wird zunächst eine 3 D-Form aus Aluminium oder Stahl gefräst, in die Silikon oder PU eingegossen und anschließend mittels Wärme ausgehärtet wird. Das Verfahren ermöglicht auch komplizierte Hinterschnitte, wenn nötig sogar im Vakuumverguss. Der Vakuumverguss ist besonders bei komplizierten Geometrien, Hinterschneidungen oder Zwischenräumen, wie etwa bei elektronischen Baugruppen, Motoren oder Zündspulen die einzige Möglichkeit, ein hochwertiges Vergussergebnis sicherzustellen. Denn Luftblasen, die sich während eines herkömmlichen Vergussverfahrens in kleinsten Hohlräumen bilden können, begünstigen später Defekte am Bauteil. Um eine vollständige Blasenfreiheit zu garantieren, wird der gesamte Dosierprozess unter Vakuum durchgeführt. Dabei wird das Vergussmaterial extrem hoch verdichtet. Auch ein großvolumiger Verguss ist möglich. Für die Bau- oder Sportindustrie vergießt Köpp Bauteile bis zu einer Größe von 10.000 cm³ – häufig mit Heiß-PU, denn dies schützt besonders zuverlässig gegen Abrasion, ist widerstandsfähig gegen physikalische Einflüsse und hochelastisch. Beim LSR-Silikon-Spritzguss wird flüssiger Silikon oder Heiß-PU in Form gebracht. Die Produkte sind dauerelastisch, hochtemperaturbeständig bis 250°C beziehungsweise 80°C mit Heiß-PU, mechanisch belastbar, verbindungssteif, medienbeständig sowie kältebeständig bis -40°C. Das breite Spektrum der Möglichkeiten und Anwendungen zeigt deutlich die Vielseitigkeit dieser Technologie.
Verbundwerkstoffe
Hochkomplexe Strukturen bei PU-Formteilen möglich
Das Unternehmen W. Köpp, Aachen, hat sein ohnehin breites Portfolio bestehend aus Zellkautschuk, Polyethylen, Moosgummi, Filtermaterialien und Flüssigdichtungen (FIP(F)G) nun um PU-Formteile ergänzt.