Die Folgen sind große Ausschussmengen und zeitverzögerte Korrekturmöglichkeiten sowie die damit verbundene geringe Wirtschaftlichkeit. Die Weiterentwicklung dieser Technologie ermöglicht eine wirtschaftlich sinnvolle, 100-prozentige Inline-Kontrolle direkt während der Bauteilherstellung. Die dabei verwendete Mikrowellen-Strahlung ist im Vergleich zu Röntgenstrahlung nicht ionisierend und damit gänzlich gefährdungsfrei. Dadurch entfallen aufwändige Arbeitsschutzmaßnahmen und ein hoher organisatorischer Aufwand. Weiterhin wird zu der etablierten Ultraschalltechnik kein Koppelmedium benötigt, sodass die Prüfung berührungsfrei und weitestgehend temperaturunabhängig ist. Das Ergebnis ist ein Demonstrator, den interessierte Unternehmen für ihre Anwendungen erproben können. Die derzeit eingesetzte Inline-Messtechnik beschränkt sich aufgrund der enormen Datenmenge auf Punktinformationen. Sowohl die dreidimensionale Erfassung der Bauteilgeometrie, die Detektion von herstellungsbedingten Fehlstellen wie Lunkern als auch die Materialcharakterisierung, etwa hinsichtlich des lokalen Füllstoffgehaltes, werden mit dem Demonstrator ermöglicht. Dabei werden mit dem Brechungsindex und dem Absorptionskoeffizient zwei verfahrensspezifische Mikrowellen-Kennwerte berücksichtigt, die jeweils für sich allein keine dreidimensionale Rekonstruktion in hoher Qualität ermöglichen. Allen Firmen, die ein Interesse an einer im Prozess dokumentierbaren Produktqualität haben, wird die Möglichkeit geboten, kostenlos und unverbindlich an dieser Entwicklung teilzuhaben.
Verarbeitung
100-prozentige Inline-Kontrolle der Extrudatqualität mit Mikrowellen-Tomografie
Das SKZ, Würzburg, und der Lehrstuhl für Numerische Mathematik der Universität des Saarlandes arbeiten bis Mitte 2020 im Rahmen eines öffentlich geförderten Forschungsprojekts an der Mikrowellen-Tomografie zur Beurteilung der Extrudatqualität. Viele bestehende Verfahren liefern als Offline-Prüfungen lediglich zeitversetzt Informationen.