Mit dieser Anwendungsvariante sind zum Beispiel lange Fließwege oder dünnwandige Bauteile kein Problem. Das niedrigere Temperaturniveau bei der Verarbeitung ebnet den Weg, mit neuen Material-Additiven zusätzliche Einsatzgebiete und Produktanwendungen zu erschließen. So können beispielsweise im Medizinbereich Zusatzstoffe verarbeitet werden, die normalerweise keinen hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt werden dürfen.
Für die UV-Vernetzung im Werkzeug wurde in Kooperation mit der Universität Kassel und EMT Dosiertechnik ein Dichtring-Werkzeug für dieses Verfahren optimiert. Die transparenten Werkzeugkavitäten sind von einer UV-Lampe mit genau definierter Strahlung umgeben. Erst beim Einschalten des Strahlers startet die Vernetzung des Zwei-Komponenten-Silikons im gefüllten Werkzeug. Die kleine Schneckenkolben-Plastifiziereinheit ermöglicht dem Silikon-Mikrospritzguss eine hohe Dosiergenauigkeit bei kleinsten Schussvolumina.
Bedingt durch das sehr kleine Massevolumen vor der Rückstromsperre und eine spezielle Mikro-Nadelverschlussdüse von Emde Industrie-Technik laufen die Prozesse genau und klar definiert ab. Die Teilequalität und -konstanz wird präziser. Bei der aktuellen Messeanwendung weisen die gespritzten Teile mit 0,06cm³ Schussvolumen eine sehr hohe, reproduzier-genaue Gewichtskonstanz auf. Ergänzt wird die Messepräsenz durch eine Elastomer-Anwendung auf einer Boy 35 E. Der kompakte, vierholmige Spritzgießautomat fertigt Gummi-Dichtungen, die nach jedem Schuss von einer integrierten Bürstvorrichtung aus dem Werkzeug entfernt werden.
DKT 2018 Stand 12-546