Dabei wurden umfangreiche Computersimulationen des Fließverhaltens und der dabei auftretenden Druckverhältnisse durchgeführt. Das Ergebnis ist der Einsatz einer anwendungsspezifisch optimierten Einzeldüsenanwendung, bei der eine hydraulisch betätigte Heißkanal-Nadelverschlussdüse als Verlängerung der Maschinendüse dient. Anders als die ursprüngliche Konfiguration sichert diese Ausführung trotz der langen Fließwege verzugsfreie Teile mit hochwertig anmutender Oberfläche ohne Fließlinien oder sichtbare Bindenähte. Ein anderes Beispiel: Eine 660x240x300-mm-große Wanne ist faltbar ausgeführt, um sie platzsparend verstauen zu können. Im Zweikomponentenspritzguss kombiniert der Hersteller dazu ein Polypropylen, aus dem die 2,5-mm-dicken Seitenteile gespritzt werden, mit einem thermoplastischen Elastomer, das die PP-Teile elastisch miteinander verbindet. Um die Kavitäten für die Wandelemente zu füllen, ist ein 10fach-Heißkanalsystem mit Nadelverschlussdüsen der Ma-Baureihe im Einsatz, die für mittlere Schussgewichte ausgelegt ist. Eine Kaskadensteuerung sorgt dabei dafür, dass alle unterschiedlich großen Teile zum gleichen Zeitpunkt gefüllt sind. Im zweiten Arbeitsgang folgt das Einspritzen der Weichkomponente in die langen aber engen Kavitäten für die Scharniere. Dies erfolgt mittels eines 4fach-Heißkanalsystems mit Nadelverschlussdüsen der Pa-Baureihe, die für geringere Schussgewichte vorgesehenen ist.
Verarbeitung
Heißkanal-Lösungen für flächige Bauteile
Die Heißkanal-Lösungen von HRS Flow, San Polo di Piave, Italien, eignen sich für anspruchsvolle flächige Bauteile. Aus Polypropylen besteht die Schale eines nur rund 1,9-kg-wiegenden Reisekoffers, die trotz ihrer geringen mittleren Wanddicke von 1,8 mm eine hohe Deformationsbeständigkeit aufweist. Der Hersteller füllt die Kavität für die etwa 490x290x690-mm-großen Schalen traditionell über einen einzelnen, zentral auf der Außenfläche positionierten Anschnitt mit fünf mm Durchmesser.