Mit einer Wanddicke von 0,6 mm zeigt das Demonstrationsteil erweiterte Möglichkeiten auf. Die am Messestand von Engel automatisiert arbeitende Fertigungszelle wurde für die von Bond-Laminates und Leonhard Kurz entwickelte Materialkombination aus einem thermoplastischen endlosfaserverstärkten Halbzeug (Tepex) und der In-Mould-Decoration (IMD)-Folie ausgelegt. Zur großserientauglichen In-mould-Dekoration von thermoplastischen Verbundbauteilen integriert die Systemlösung drei Verarbeitungstechnologien von Engel: Organomelt zur Formgebung und Funktionalisierung von thermoplastischen endlosfaserverstärkten Halbzeugen (Organoblechen) im Spritzgießprozess. Variomelt für eine verbesserte Oberflächenqualität durch die variotherme Werkzeugtemperierung und IMD zum optischen und funktionalen Veredeln von Oberflächen direkt im Spritzgießwerkzeug. Das Herz der Fertigungszelle bilden eine Insert 500V/130 Single Spritzgießmaschine mit einer Rolle-zu-Rolle-IMD-Einheit, einen Easix Sechsachs-Roboter, der das Halbzeug- und Fertigteilehandling übernimmt, und ein Infrarot-Ofen zum Aufheizen der Organobleche. Das Besondere des Verfahrens ist, dass das thermoplastische endlosfaserverstärkte Halbzeug in einem Prozessschritt umgeformt, umspritzt und dekoriert wird. Um einen direkten Werkstoffverbund zu erzielen, haben Bond-Laminates und Leonhard Kurz ihre Materialien und die für deren Verarbeitung erforderliche Werkzeug- und Prozesstechnik weiterentwickelt und damit dem hohen Prozessintegrationsgrad ermöglicht. Bei herkömmlichen Verfahren müssen Composite-Bauteile zum Erzielen einer beständigen, dekorierten Oberfläche nach dem Spritzgießprozess in weiteren Arbeitsgängen behandelt und lackiert werden. Mit der integrierten Fertigung entfallen mehrere Arbeitsschritte, was neben dem Zeitaufwand und den Fertigungskosten, auch den Carbon-Footprint der Bauteile senkt. Der integrierte Prozess benötigt weniger Energie und der Einsatz von Rohstoffen und Bearbeitungschemikalien lässt sich reduzieren. Halle/Stand 15/C58
Verarbeitung
K 2016: Hohe Prozessintegration mit extremer Dünnwandtechnik
Ob Notebooks, Tablets oder Smartphones, bei der Produktion von Handhelds lässt sich durch den Einsatz von Composite-Materialien für die Gehäuse Gewicht sparen und die Stabilität erhöhen. Ziel einer Entwicklungskooperation von Engel Austria, Schwertberg, Österreich, Bond-Laminates, Brilon, – einem Unternehmen der Lanxess Gruppe, Köln – und Leonhard Kurz, Fürth, ist es, zudem die Fertigungseffizienz deutlich zu steigern. Auf der K 2016 präsentieren die Partnerunternehmen das Ergebnis ihrer Arbeit: Die Spritzgießfertigung eines robusten, einsatzfertigen Gehäuses mit hochwertiger Oberfläche in extremer Dünnwandtechnik.