Schnittbild Brennstoffzelle

Eine Brennstoffzelle ist aus hunderten von Bipolarplatten aufgebaut, die unzählige Dichtungen benötigen. (Bild: iStock)

Ob neue Antriebskonzepte oder autonomes Fahren: Die Trends verändern grundlegend die Anforderungen an die Mobilität und erfordern zum Teil völlig neue Material- und Herstellungskonzepte. Hieraus ergeben sich große Chancen für die Spritzgießindustrie: „Die Wasserstofftechnik wird derzeit in Europa besonders stark vorangetrieben, vor allem im Lkw-Bereich“, berichtet Michael Fischer, Head of Business Development Technologien bei Engel. „Mit dem Joint-Venture Cellcentric bündeln Daimler Truck und Volvo Group ihre Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellensystemen und haben Engel als einen ihrer Technologielieferanten ausgewählt.“

Die Kompetenz des österreichischen Maschinenbauers in der Elastomerverarbeitung und insbesondere Flüssigsilikon (LSR) ist hier entscheidend. Brennstoffzellen erfordern viele Dichtungen, die zum Teil direkt auf Metall- oder Kunststoffkomponenten aufgespritzt werden. Hinzu kommen Kabeldurchführungen, die aus LSR produziert werden.

Die Bipolarplatten, von denen pro Brennstoffzelle mehrere hundert Stück benötigt werden, bestehen aus Metall, aber das könnte sich langfristig ändern, ist Fischer überzeugt. „Wir entwickeln bereits Spritzgießlösungen für Bipolarplatten auf Basis von Thermoplasten. Die Herausforderung besteht in der Plattendicke von nur wenigen Zehntelmillimetern, wofür wir Dünnwandtechnologien mit Spritzprägen kombinieren.“

Batteriewanne aus Kunststoff

Mann auf der Bühne beim Vortrag
Die Batteriegehäuse und -wannen für alternativ angetriebene Fahrzeuge befinden sich im Wandel. (Bild: Redaktion)

Auch für Batteriegehäuse und -wannen in Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen lösen Thermoplaste immer häufiger Stahl- und Aluminiumbleche ab. So entwickelt zum Beispiel Envalior – hervorgegangen aus DSM Engineering Materials und dem Geschäftsbereich High Performance Materials von Lanxess – eine neuartige Batteriewanne aus Polyamid mit einem hohen Glasfaseranteil. Die Wanddicke liegt unter 7 mm bei einem Einzelschussgewicht von 60 kg. „Die Herausforderung besteht darin, die hohen Lasten im Kunststoffdesign stabil aufnehmen zu können“, erklärt Fischer. „Außerdem erfordern das großvolumige Bauteil und das sehr hohe Schussgewicht eine besonders große Spritzgießmaschine. Wir planen mit einer ENGEL duo Großmaschine mit 8.000 t Schließkraft.“

Zu den ersten Engel Mobility Days, die der Spritzgießmaschinenbauer zusammen mit KTM Technologies organisiert hatte, waren über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 30 Ländern nach Linz ins Designcenter gekommen. Die 22 Vorträgen beleuchteten den Individualverkehr mit Pkw, Zweirad oder E-Scooter ebenso um den öffentlichen Personenverkehr mittels Bus, Bahn, Peoplemover oder Flugtaxi, um die Luftfahrt sowie um logistische Mobilitätskonzepte vom klassischen Lkw bis zur Drohne. Dabei eint alle Mobilitätsbereiche ein gemeinsames Ziel: Mobilität nachhaltiger zu gestalten.

Quelle: Engel

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