Zwei Füße aus Bäumen und Pflanzen

Der WDK und TFS wollen gemeinsam eine vergleichbare und verlässliche Carbon-Footprint-Berechnung von Kautschukprodukten vorantreiben. (Bild: ColiN00B - Pixabay)

Together for Sustainability, kurz TFS, unterstützt und koordiniert die Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung von Chemieunternehmen und deren Zulieferern. Durch die nun verkündete Zusammenarbeit, so Boris Engelhardt, WDK-Hauptgeschäftsführer, sei man einer vergleichbaren und verlässlichen Carbon-Footprint-Berechnung einen großen Schritt nähergekommen.

Hintergrund ist die auf deutscher und europäischer Ebene gesetzlich angestrebte mittelfristige CO2-Neutralität sämtlicher Lebens- und Produktbereiche. Dies schließt Produktionsstandorte und Produkte der Kautschukindustrie ein. Für die kautschukverarbeitenden Unternehmen sind deshalb die verlässliche Berechnung des CO2-Fußabdrucks in Produktion und Endprodukt sowie Maßnahmen zu dessen Verringerung Aufgaben von hoher Priorität. Allerdings stellen sie die Unternehmen aufgrund ihrer immensen Komplexität auch vor große Herausforderungen. Bereits seit 2021 bietet der WDK für seine Mitgliedsunternehmen den Arbeitskreis „Erfahrungsaustausch Carbon-Footprint“, um hier Hilfestellung zu leisten.

So soll der Scope-3-Carbon-Footprint vergleichbar werden

Ein Beispiel ist die Bereitstellung verlässlicher und vergleichbarer Zahlen zur Berechnung des Scope-3-Carbon-Footprints. Hierzu hat der Wirtschaftsverband eine Empfehlung für den Product Carbon Footprint (PCF)-Leitfaden von TFS ausgesprochen. Denn nur einheitliche globale Standards in den Lieferketten sorgen für Transparenz und ermöglichen es so allen Beteiligten – Lieferanten, Verarbeitern und OEM - Nachhaltigkeitspraktiken verlässlich zu bewerten und gegebenenfalls zu optimieren.

Die Implementierung solcher Standards hat sich TFS auf die Fahnen geschrieben. Engelhardt sieht in dem Leitfaden ein geeignetes Instrument, um die erforderliche weltweite Verfügbarkeit von vergleichbaren Daten zu erreichen. „Wir hoffen, dass TFS mit seinen starken Mitgliedsunternehmen eine Akzeptanz bei den großen Auftraggebern - insbesondere den Automobilherstellern - schafft, was die Eingangsdaten unserer eigenen Carbon-Footprint-Berechnungen angeht. Idealerweise sollte der TFS-Leitfaden der Standard für die Berechnung des Product Carbon Footprints für alle unsere Lieferanten werden.“

Datenbasis liefert Grundlage zur Bestimmung und Verbesserung des CO2-Fußabdrucks

Dr. Veronika Beer, Leiterin des Bereichs „Nachhaltige Entwicklung“ beim WDK: „Rohstoffe haben einen bedeutenden Anteil am CO2-Fußabdruck von Kautschukprodukten. Er ist meist höher als der Emissionsbeitrag durch die Herstellung. Verlässliche und vergleichbare CO2-Daten zu den Rohstoffen sind darum eine wichtige Grundlage zur Bestimmung und Verbesserung des CO2-Fußabdrucks von Gummiprodukten.“

Alessandro Pistillo, Co-Vorsitzender des „TFS Scope 3 GHG Emissions Programme“, fügt hinzu: "Die Anerkennung des PCF-Leitfadens als Drop-in-Standard für die PCF-Bestimmung in der Kautschukindustrie ist ein Beweis für die Vielseitigkeit der TFS-Methodik im Chemiesektor. Die Empfehlung des PCF-Leitfadens durch den WDK ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Etablierung eines einheitlichen PCF-Standards für Chemie-, Kunststoff- und Kautschukrohstoffe in zahlreichen nachgelagerten Anwendungssegmenten und trägt zur Transparenz und Vergleichbarkeit der THG-Emissionsbilanzierung bei."

Quelle: WDK

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