Schwarzer Reifen in Seitenansicht.

90 % der im Reifen verwendeten Rohstoffe sind nachhaltig. (Bild: Goodyear)

Der Reifen besitzt im Vergleich zur Referenz, die aus herkömmlichen Materialien hergestellt wurde, einen geringeren Rollwiderstand. Dadurch werden der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs und seine CO2-Emissionen reduziert. Vor einem Jahr stellte das Unternehmen einen Konzeptreifen vor, bei dem der Anteil nachhaltiger Rohstoffe bei 70 % liegt. Für das Jahr 2023 ist geplant, diesen in Zusammenarbeit mit Partnern in den Markt zu bringen. Die Markteinführung eines Reifens, der fast ausschließlich aus nachhaltigen Materialien besteht, erfordert eine gute Zusammenarbeit mit der Zuliefererbasis, um die Materialmengen zu ermitteln, die erforderlich sind, um solche Reifen in hohen Stückzahlen produzieren zu können.

Diese nachhaltigen Materialien sind enthalten

Der Reifen enthält 17 nachhaltige Inhaltsstoffe in 12 verschiedenen Komponenten, darunter:

  • Ruß, der die Lebensdauer des Reifens verlängert, wird traditionell durch Verbrennung verschiedener Arten von Erdölprodukten hergestellt. Im Konzeptreifen werden vier verschiedene Arten von Ruß, die aus Methan, Kohlendioxid, pflanzlichem Öl und Altreifenpyrolyseölrohstoffen hergestellt werden, eingesetzt. Diese Carbon Black-Technologien zielen auf reduzierte Kohlenstoffemissionen, Kreislaufwirtschaft und die Verwendung biobasierter Kohlenstoffe ab und liefern gleichzeitig die erforderliche Reifenperformance.
  • Das Verwenden von Sojaöl trägt dazu bei, die Gummimischung des Reifens bei wechselnden Temperaturen flexibel zu halten. Sojaöl ist eine biobasierte Ressource und verringert ebenfalls den Einsatz von Produkten auf Erdölbasis. Während fast 100 % des Sojaproteins in Lebens- und Futtermittelanwendungen verwendet wird, bleibt ein erheblicher Ölüberschuss übrig und steht für den Einsatz in industriellen Anwendungen zur Verfügung.
  • Silica ist ein Inhaltsstoff, der häufig in Reifen verwendet wird, um den Grip zu verbessern und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Der Konzeptreifen enthält eine Kieselsäure, die aus Reishülsenabfällen (RHA-Kieselsäure) hergestellt wird. Hierbei handelt es sich um ein Nebenprodukt der Reisverarbeitung, das oft auf Deponien entsorgt wird.
  • Polyester wird aus Ein- und Mehrwegflaschen aus Kunststoff recycelt, indem das Polyester in Basischemikalien getrennt und zu technischem Polyester umgewandelt wird, der in Reifencords Verwendung findet.
  • Harze werden eingesetzt, um die Traktion der Reifen zu verbessern. In diesem Fall werden traditionelle Harze auf Erdölbasis durch natürliche Kiefernharze ersetzt.
  • Drähte und Stahlseile verstärken die Struktur eines Radialreifens. Hier wird Stahl mit hohem Recyclinganteil verwendet, der im Elektrolichtbogenofenverfahren (EAF) hergestellt wird. Durch den Einsatz des EAF-Verfahrens kann Stahl mit reduziertem Energieverbrauch und höherem Recyclinganteil produziert werden. Das EAF-Verfahren hat das Potenzial für geringere Treib-hausgasemissionen im Vergleich zu Stahl, der aus dem Hochofen stammt.

Die Umstellung auf nachhaltige Materialien zeigt sich bereits in einigen der aktuellen Produktlinien des Reifenherstellers. So enthalten bereits heute acht Linien und einige Rennreifen Sojaöl. Darüber hinaus wurde der Einsatz von RHA-Kieselsäure in den Produktlinien seit 2018 mehr als verdoppelt.

Quelle: Goodyear

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