Drei Personen an einem Rednerpult und sitzende Menschen darvor.

Die Gesellschafter Philip und Ingrid Soulier begrüßten die Gäste im Festzelt. (Bild: Maplan)

Maplan, letztes Jahr 50 Jahre alt geworden, präsentierte den Besucherinnen und Besuchern einen Querschnitt an technischen Lösungen für eine effiziente Elastomerteile-Produktion. Konkret niederschwellig bedien- und untereinander vernetzbaren Maschinen, sowie die Forcierung von Automatisierungslösungen zum Lindern des branchenweit verzeichneten Personalmangels und gleichzeitiger Effizienzsteigerung. Die in drei Vortragsblöcken präsentierte Theorie wurde durch eine umfangreiche Technikschau ergänzt. Dazu wurde das gesamte Maplan-Werk zur Ausstellungshalle.

Viele Menschen sitzend auf Stühlen vor einer online Präsentation-
Mehr als 180 Fachbesucher waren zum Day-of-Technology gekommen. (Bild: Maplan)

So hat sich das Unternehmen global positioniert

Zentraler Punkt der Eröffnung durch die Gesellschafter Ingrid und Philippe Soulier, sowie dem Geschäftsführer Wolfgang Meyer war die Weiterentwicklung der globalen Maplan-Präsenz. Diese besteht aktuell aus Tochterfirmen in Deutschland, Frankreich und den USA, ergänzt um Vertriebspartner in zahlreichen Ländern. 2015 kam das Komponentenwerk im slowakischen Malacky dazu und im September 2018 das Maschinen-Montagewerk in Changzhou in China. Nahezu zeitgleich mit dem Day-of-Technologie wurde mit der 100-%-igen Übernahme des bisherigen Vertriebspartners für Italien der nächste Schritt in der Globalisierungsstrategie gesetzt und ein weiterer angekündigt: Die beabsichtigte Gründung einer Vor-Ort-Präsenz in Indien.

Diese Technologien wurden vorgestellt

Oswald Steinbauer, Maplan-Werksleiter, gab einen Einblick in die „Lean Culture“, die seit dem Bezug des Werksneubaus in Kottingbrunn im September 2016 gelebt wird. „Lean“, deutsch „schlank“ steht dabei für eine minimal flache Entscheidungshierarchie, minimale Bürokratie und dadurch kurze, schnelle Entscheidungsprozesse. Und ein auf minimalen Ressourcenverbrauch ausgerichtetes Werk. Durch das Maschinenprogramm beginnend bei den Standardmaschinen bis zu daraus abgeleiteten vertikalen Sondermaschinen, die als Produktionszellen in Betrieb zu sehen waren, führte Stefan Berger, Maplan-Head of Sales. Stellvertretend soll hier die Maplan Spezial+ 700-700/560 Duoram-Vertikalmaschine erwähnt werden. Duoram steht für zwei Schließmodule mit insgesamt 5.600 kN Schließkraft. Spritzseitig ist sie mit zwei vertikalen, von oben einspritzenden Fifo-Aggregaten mit je 725 cm3  Spritzvolumen und 2.300 bar Spritzdruck kombiniert (Bild 3). Außerdem war eine Maplan Spezial+ MR 700-700/850 Quattroram, das heißt mit vier Schließzylindern mit einer Gesamtschließkraft von 8.500 kN, einer Heizplattenfläche von 1.500 x 2.000 mm und einer elektrisch angetriebenen Wechselplatteneinheit mit synchronem Wechselzyklus, die spritzseitig die gleiche Aggregatkombination, wie die Duoram aufwies.

Mehrere Männer betrachten Maschinen im Anwendungstechnikum.
Die Technikschau fand im 2022 neu errichteten Anwendungstechnikum und der angrenzenden Maschinenmontage statt. (Bild: Maplan)

Dieses Maschinenmodell ist neu

Große Spritzgießmaschine mit zwei Etagen.
Die Maplan Spezial+ 700-700/560 Duoram mit zwei 2.800 kN Schließmodulen und zwei von oben einspritzenden Fifo-Aggregaten mit je 725 cm3 Spritzvolumen und 2.300 bar. (Bild: Maplan)

Als Neuheit wurde das in Kürze verfügbare Modell der horizontalen Rapid-Baureihe vorgestellt, die Rapid+ 570/630 mit 6.300 kN Schließkraft, 825 x 825 mm Holmabstand und Linearlager-Plattenführung sowie Hochdruck-Spritzeinheit. An die Betreiber älterer Maschinen richtete sich die Vorstellung des „MAP.refit-Service“, bei dem mit überschaubarem Investment Altmaschinen mit der aktuellen C600-Steuerung aufgerüstet werden können und dadurch vernetzungsfähig werden. Matthias Tanzer, Leiter der Maplan-Anlagenprojektierung, stellte in seinem Vortrag mit dem Titel „Next Level-Production“ das Konzept der einfachen Plug&Control-Vernetzung sämtlicher Automatisierungsmodule und Subzellen mit der Maschinensteuerung vor. Konkrete Anwendungen wurden anhand der oben vorgestellten „Spezial“-Maschinen erläutert. Die Ausführungen von Herr Tanzer wurden von Günter Heinendirk vom Maplan-Kooperationspartner Stäubli Tec-Systems ergänzt. Er stellte in seinem Vortrag „Simple Integration to suit your needs“ die Aspekte einer Roboterintegration in Produktionszellen vor. Der Leiter der Maplan-Technik, Rudolf Eisenhuber, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf das bisweilen noch viel zu wenig akzeptierte, jedoch beachtliche Energiespar- und Effizienzpotenzial, das sich durch das Umrüsten auf Letztstand-Anlagen mit servo-elektrischer Antriebstechnik erschließen ließe. Ergänzend ging er auch auf die große Palette an zusätzlichen Möglichkeiten zum Verringern des Energieeinsatzes ein, wie Isolierungen, optimierte Heizplatten-Temperierung etc. Robert Kusch, Betriebsleiter der Westland Gummiwerke, Melle berichtete über die Herausforderungen, die das Energiemanagement an die Betriebsleitung stellt, aber auch das Potenzial, das dadurch erschlossen werden kann. Die Möglichkeiten zum Optimieren von Spritzgießwerkzeugen und gesamten Spritzgießprozessen in der Gummi- und/oder  Elastomerteile Produktion mit der Sigmasoft-Software-Tools erläuterte Timo Gebauer, CTO von Sigma Engineering. Dazu zählen beispielsweise die Positionierung, Anzahl und Leistung der Heizpatronen oder das Optimieren der Heizzeit und Erkennen von Temperaturunterschieden im Werkzeug. In der ergänzenden Ausstellung präsentierte UTP-Vision Inspektionslösungen für Gummikomponenten, T. System Automatisierungszubehör, insbesondere Bürstensysteme, Mewo Entgratungs- und Reinigungsmaschinen, Bluhm Systeme Inkjet- und Laser-Kennzeichnung, Gibitre Geräte zur Werkstoffprüfung und die Gummi-werke Kraiburg ihr Portfolio. Traditionell stand auch bei diesen Day of Technology die Gastlichkeit des Maschinenbauers hoch in Kurs. Maplan lud als Tagesausklang zu einem Galadinner, das durch ein Showprogramm ergänzt wurde. Seinen Abschluss fand der Tag mit einem Feuerwerk.

Quelle: Maplan

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