Mann mit Brille im blauen Anzug und Krawatte.

Achim Pellen, Inhaber AP Dichtungstechnik. (Bild: Achim Pellen)

Herr Pellen, Sie fertigen zwischenzeitlich mit drei Extruderlinien unter anderem Kantenschutz-, Moosgummi- und Weichgummiprofile.

Deren Fertigung ist energieintensiv. Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Ihre Stromkosten im Rahmen zu halten?
Achim Pellen: Als ersten Schritt haben wir bei AP Dichtungstechnik zur Sicherung der Stromversorgung in eine Photovoltaik-Anlage mit 99 kW Leistung investiert. Als zweiten Schritt folgten Kauf und Installation von Tesla Speichern (Powerwall) ans interne und externe Stromnetz.

Welche Menge des erzeugten Stroms verbrauchen Sie selbst? Und wird der Strom komplett ins Netz eingespeist, wenn Sie am Wochenende nicht produzieren?
Wir verbrauchen im Sommer unseren produzierten Strom, der zu 40 % durch Solarpaneele und zu 10 % von der Powerwall stammt. Damit sind wir zu 50 % Eigenversorger. Den weiteren benötigten Strom kaufen wir vom externen lokalen Versorger zu. Wenn wir nicht produzieren, dann wird der erzeugte Strom ins eigene Strom-Netz gespeist.

 

Welche Kapazität besitzen die installierten Speicher?

Pellen: Die sieben Speicher besitzen jeweils eine Kapazität von je 13,5 kWh und je 4,5 Leistung.

Welcher Aufwand war notwendig, um aus dem erzeugten Sonnenstrom Industriestrom zu machen?
Pellen: Im Großen und Ganzen war es ein nicht zu unterschätzender Aufwand, der aber lohnend ist. Die Zuleitungen von der PV an unser eigenes  Stromnetz wurden durch eine Fachfirma durchgeführt und angeschlossen. Der örtliche Netzbetreiber hat kostenfrei die Zuleitung an unser Netz gelegt und abschließend die Anlage freigegeben. Abschließend galt es mit einem externen Unternehmen die interne Stromversorgung zu den Extrusionsanlagen neu zu erstellen.

In welchem Zeitraum werden sich die Photovoltaikanlage sowie die Speicher amortisieren?
Pellen: Ich gehe aktuell davon aus, dass sich unsere PV-Anlage in sieben Jahren und die Speicheranlage in zwei Jahren bereits amortisiert haben werden.

 

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Planen Sie weitere Maßnahmen, damit Ihr Unternehmen „grüner“ wird?

Pellen: Ja! Wir beschäftigen uns derzeit mit unserer Umweltpolitik und weiteren Einsparungen, wie einer Rohgummi-zuführung zur kontinuierlichen Extruderfütterung, wiederverwendbare Behälter für innerbetriebliche Transporte, Trennung von Gummiresten zum Weiterleiten an Recyclingunternehmen sowie die Schulung der Mitarbeiter hinsichtlich Ressourcenschonung. In der TPE Fertigung werden Materialreste und Ausschuss gesammelt, im eigenen Schredder zu Mahlgut verarbeitet, das in RCL Profile verarbeitet wird. Diese werden zum Abbinden von Bunden verwendet wodurch Profile aus Neuware ersetzt werden.

Das Interview führte Simone Fischer, verantwortliche Redakteurin KGK

Quelle: AP Dichtungstechnik, Erkelenz

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