„Networking for a sustainable Future“

Herr Zeiner, das Jahr 2024 ist ein DKT-Jahr. Wie viel der angebotenen Standfläche ist 6 Monate vor der Veranstaltung bereits belegt?

Michael Patrick Zeiner: Wenn wir den Vergleich zur letzten DKT ziehen, haben wir schon jetzt 100 Prozent der damaligen Standfläche belegt. Die Nachfrage ist aber ungebrochen, sodass wir noch zusätzliche Standfläche bereitstellen. Wir setzen alles daran, diese optimal zu planen und alle Anfragen zügig zu bearbeiten, damit möglichst viele Unternehmen und Institute an der DKT 2024 teilhaben können. Die hohe Nachfrage ist für mich auch ein Gradmesser, wie es um die Kautschukbranche steht. Angesichts eines sehr herausfordernden letzten Jahres, aber auch im Hinblick kommender Aufgaben ist die Branche mehr denn je darauf angewiesen sich auszutauschen und sich zu präsentieren. Und ich denke, dass die DKT in Nürnberg der ideale Ort dafür ist. Wir haben uns etabliert als die größte und bedeutendste Plattform der Kautschukindustrie. Und die DKT 2024 wird als führender Treffpunkt für alle Experten und Unternehmen aus der Elastomerwelt einen maßgeblichen Beitrag zur Zukunft der Branche leisten können.

Das klingt sehr erfreulich. Verlief der Call-for-Papers für die wissenschaftliche Konferenz ebenfalls erfolgreich?

Zeiner: Wir haben eine Vielzahl hochwertiger Einreichungen erhalten, die die gesamte Bandbreite der aktuellen Forschungsentwicklungen und Erkenntnisse in der Kautschuk und Elastomerindustrie widerspiegeln. Wir haben Schwerpunktthemen gesetzt, wie Circular Economy and Legal Requirements, Raw Materials, Compounds Processing, Automation, Testing and Characterization, Applications bis hin zu Simulation and Modeling.
Zusätzlich zu diesen Themen werden während der Konferenz auch spezielle Sessions abgehalten. Ein Tyre Day Forum, die Student Sessions und ein Future Mobility Forum werden sich intensiv mit diesen aktuellen Themen befassen. Des Weiteren sind Präsentationen zu allen Aspekten thermoplastischer Elastomere im TPE-Forum gebündelt. Diese speziellen Sessions bieten vertiefende Einblicke und ermöglichen eine fokussierte Diskussion zu den jeweiligen Schwerpunktthemen.
Die Auswahl und Bewertung der eingereichten Beiträge obliegt nun dem Programmbeirat, der sich aus 16 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammensetzt. Wir schätzen uns glücklich über dieses etablierte Netzwerk von Fachleuten, das eine qualitativ hochwertige Auswahl sicherstellt.

Die DKT 2024 ist Ihre erste DKT als Geschäftsführer der DKG. Eine Neuerung, die direkt auffällt: Die Veranstaltung hat mit „Networking for a sustainable Future“ erstmalig ein Leitmotiv. Was wird sich außerdem verändern?

Zeiner: Durch meine vorherigen beruflichen Stationen habe ich Erfahrungen mit Veranstaltungen dieser Art in unterschiedlichen Branchen. Und manchmal hilft ein Blick von außen, weitere Potentiale zu erkennen. Die DKT ist in der Kautschukindustrie etabliert und top organisiert. Woran wir künftig noch arbeiten wollen, ist die Wirksamkeit nach außen und eine bessere Verzahnung der Konferenz mit der Messe.  
Es macht mir Freude, gemeinsam mit meinem Team die DKT 2024 mitzugestalten und durch gezielte Verbesserungen und Nutzung von Potenzialen weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist es, den Kern und den Charakter der DKT nicht wesentlich zu verändern, sondern die Veranstaltung an sich zu modernisieren, um auch zukünftig Networking auf hohem Niveau zu ermöglichen.
Ganz konkret werden einige Aspekte verbessert, um die DKT noch deutlicher als wichtigste Veranstaltung für die Kautschuk- und Elastomerindustrie zu positionieren. Die wissenschaftliche Konferenz und die Fachausstellung bleiben zentrale Elemente, wobei das DKT-Forum als Bindeglied zwischen Konferenz und Ausstellung fungiert. Damit wollen wir eine noch effektivere Verbindung zwischen   Theorie und Praxis schaffen.
Die Einführung des Leitmotivs „Networking for a sustainable Future“ unterstreicht, um was es bei der DKT 2024 gehen soll. Gleichzeitig wird damit auch ein Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Wir wollen die DKT als Industrieplattform weiter stärken und die Bedeutung und Sichtbarkeit der Kautschuk- und Elastomerindustrie erhöhen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Verständnis für die Branche und ihre Herausforderungen.
Darüber hinaus setzen wir weiterhin auf bewährte Social Events wie den Welcome Evening als wichtiger Treffpunkt für Networking und informellen Austausch oder unsere Preisverleihungen.
Insgesamt wollen wir die DKT als eine Veranstaltung weiterentwickeln, die die Branche nicht nur repräsentiert, sondern auch aktiv zu ihrer Weiterentwicklung beiträgt.

Sie sprechen von einem DKT-Forum. Was wird die Besucher dort erwarten?

Zeiner: Mit dem Forum wollen wir eine Schnittstelle schaffen zwischen dem Konferenzprogramm und der parallellaufenden Messe. Es soll ein Ort der Begegnung, des Informationsaustausches und des Networking sein. Entsprechend haben wir es auch zentral im Foyer platziert vor Halle 9 und dem Übergang zu den Konferenzräumen.
Es ist zugänglich für alle Besucherinnen und Besucher der DKT 2024 und soll ein zentraler Treffpunkt für Brancheninsider und Interessierte sein. Dort können Besucher interessante Vorträge im Rahmen der Solutions-Reihe erleben, bei denen Unternehmen ihre Innovationen, Produkte und Best Practices präsentieren. Da hier sowohl Konferenz- als auch Messebesucher teilnehmen, erwarten wir einen intensiven Austausch von Experten in einer offenen und zentralen Atmosphäre. Das DKT-Forum bietet die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung der Zukunft der Branche teilzunehmen und Innovationen zu präsentieren.

Der deutschen Wirtschaft fehlen Fachkräfte. Wird und wenn ja, wie wird das Thema auf der Veranstaltung bespielt?
Zeiner: Die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft sind von enormer Bedeutung. Aktuell befinden wir uns in intensiven Gesprächen mit Verbänden und Partnern aus der Branche, um zu erörtern, wie wir dieses zentrale Thema auf der DKT optimal ansprechen können. Uns stehen dabei verschiedene Formate zur Verfügung, darunter Diskussionsrunden, Vorträge und möglicherweise auch spezielle Veranstaltungen, beispielsweise im DKT-Forum. Als Deutsche Kautschuk-Gesellschaft haben wir zudem einen Arbeitskreis Hochschule/Nachwuchsförderung ins Leben gerufen, der sich gezielt mit dieser Problematik auseinandersetzt und aktiv in die Planung der DKT eingebunden ist. Unser vorrangiges Ziel besteht darin, nicht nur die Herausforderungen zu identifizieren, sondern auch konkrete Lösungsansätze und Best Practices zu erarbeiten. Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog und laden alle Interessierten dazu ein, sich aktiv einzubringen und gemeinsam mit uns an Lösungen zu arbeiten.

Wie stellen Sie sicher, dass die DKT 2024 für Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen relevante Netzwerk- und
Geschäftsmöglichkeiten bietet?

Zeiner: Wir setzen uns intensiv dafür ein, sicherzustellen, dass die DKT 2024 eine vielfältige und inklusive Plattform bietet, die Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen anspricht. Unsere Angebotspalette umfasst unterschiedliche Ausstellungsformate, die von kleinen Standflächen für Start-ups und KMU bis zu umfassenderen Präsentationsmöglichkeiten für etablierte Unternehmen reichen. Zusätzlich werden branchenübergreifende Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Networking-Events integriert, um den Austausch zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größen zu fördern.

Das Interview führte Simone Fischer, verantwortliche Redakteurin KGK.