Markt

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Ob Firmenübernahmen, Personalentscheidungen, News zu Rohstoffpreis oder andere Branchenneuigkeiten – in dieser Rubrik erwarten Sie Nachrichten aus der Welt der Kunststoffindustrie.

25. Mär. 2025 | 11:16 Uhr
Plastics Europe zur Lage der Branche Kunststoffindustrie in der Klemme: Wie der Neustart gelingen kann Trotz eines moderaten Produktionszuwachses bleibt die deutsche Kunststoffindustrie unter Druck. Das wurde auf der Wirtschaftspressekonferenz des Verbands Plastics Europe Deutschland deutlich. Die Branche kämpft mit hohen Energiekosten, schwacher Nachfrage und wachsender internationaler Konkurrenz. Zugleich investiert sie weiter in Kreislauftechnologien – allerdings unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Wie hat sich die Kunststoffproduktion 2024 entwickelt? Nach zwei Jahren mit massiven Rückgängen konnte sich die Branche 2024 leicht erholen. Die Produktion von Kunststoffen in Primärformen stieg im Jahresvergleich um 3 Prozent. Damit wurde zwar der Negativtrend gestoppt, das Vorkrisenniveau von 2021 bleibt aber weiter außer Reichweite – die Produktion liegt über 25 Prozent unter dem Niveau von 2021. Insgesamt setzte die Branche 26,7 Milliarden Euro um, wovon rund 35 Prozent auf den Inlandsmarkt entfielen. 65 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland generiert. Doch auch hier trübte sich die Lage im Jahresverlauf ein: Während der Auslandsumsatz im ersten Halbjahr noch stieg, ging er im Gesamtjahr um 1,5 Prozent zurück. Der Inlandsumsatz fiel sogar um 5,7 Prozent. Warum bleibt die Nachfrage im Inland so schwach? Trotz leicht gestiegener Reallöhne und sinkender Energiepreise blieb der erhoffte Nachfrageimpuls aus. Die Industrieproduktion in Deutschland sank 2024 um 4,7 Prozent, besonders betroffen waren Kernbranchen der Kunststoffabnehmer: Automobilindustrie, elektronische Geräte, Baugewerbe und Konsumwaren. Diese Zurückhaltung spiegelte sich direkt in rückläufigen Aufträgen für Kunststoffprodukte wider. Hinzu kam eine schwache Entwicklung in der gesamten EU: Die Industrieproduktion der EU-27 sank um 2,6 Prozent. Damit blieb auch die Exportnachfrage aus dem europäischen Ausland gedämpft. Welche Rolle spielen Energiepreise und internationale Konkurrenz? Ein wesentlicher Standortnachteil bleibt der Energiepreis. Zwar fiel der durchschnittliche Gaspreis in Europa 2024 um 16,5 Prozent auf rund 35 Euro pro Megawattstunde, doch das ist immer noch dreieinhalbmal so viel wie im Jahr 2020 – und fünfmal mehr als in den USA. Parallel dazu verschärfte sich der globale Wettbewerb: China produziert mittlerweile jede dritte weltweit erzeugte Tonne Kunststoff, Tendenz steigend. Dort wird gezielt in Exportkapazitäten investiert, während der europäische Markt stagniert. Zusätzlich wuchs die Industrieproduktion in Ländern wie Indien, Brasilien oder Südkorea, was den globalen Angebotsdruck weiter erhöhte. Der Effekt: Die Erzeugerpreise für Kunststoffe in Deutschland sanken um 4,2 Prozent, was trotz gestiegener Produktionsmengen zu einem Umsatzrückgang von 3 Prozent führte. Was erwartet die Branche für 2025? Die Prognose für das laufende Jahr fällt verhalten aus. Zwar geht Plastics Europe von einem globalen Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent aus – getragen durch Asien und teilweise die USA –, doch der europäische Markt bleibt schwach. Die Produktion von Kunststoffen in Primärformen wird laut Prognose um 0,5 Prozent zurückgehen. Eine echte Erholung ist nicht in Sicht, so Dr. Ralf Düssel, Vorstandsvorsitzender des Verbands. Welche Maßnahmen fordert Plastics Europe von der Politik? Plastics Europe fordert vor allem wettbewerbsfähige Energiepreise, den Ausbau von Stromnetzen, Wasserstoff- und CO₂-Infrastruktur, sowie den Abbau bürokratischer Hürden. Genehmigungsverfahren dauerten in Deutschland oft doppelt so lange wie gesetzlich vorgesehen. Der sogenannte „Deutschlandpakt“ mit über 100 Maßnahmen müsse nun konsequent umgesetzt werden, forderte Hauptgeschäftsführerin Dr. Christine Bunte. Auf europäischer Ebene kritisierte sie das Abstimmungsverhalten der Bundesregierung, das unter dem Schlagwort „German Vote“ bekannt wurde. Deutschland müsse sich wieder stärker in Brüssel positionieren – insbesondere bei Themen wie der Altautoverordnung oder der Recyclingquoten-Regulierung. Wie können Kreislauftechnologien wirtschaftlich werden? Die Branche investiert trotz aller Herausforderungen weiter: •	In Ludwigshafen wurde der weltweit erste elektrisch betriebene Crackerofen in Betrieb genommen (Sabic, Linde, BASF). •	In Wesseling entsteht eine 50.000-Tonnen-Anlage für chemisches Recycling, eine weitere mit 20.000 Tonnen Kapazität ist in Dormagen geplant. •	40 Prozent der biobasierten Kunststoffe Europas werden in Deutschland produziert – rund 120.000 Tonnen pro Jahr. Doch alle Investitionen erfolgen auf eigenes Risiko. Die Herstellung nachhaltiger Produkte verursacht höhere Kosten, die aktuell nicht am Markt gedeckt werden können. Der Verband fordert daher verlässliche politische Rahmenbedingungen, um Innovationen und Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich tragfähig zu machen – etwa durch realistische Quoten, technologieoffene Vorgaben und konsequente Kontrollen. Fazit: Die deutsche Kunststoffindustrie steht an einem Scheideweg. Ohne politische Entlastung und mutige Reformen drohen weitere Rückgänge bei Produktion, Innovation und Standortinvestitionen. Gleichzeitig bietet die Branche Lösungen für zentrale Herausforderungen – von Klimaschutz über Kreislaufwirtschaft bis hin zur Versorgungssicherheit. Die Chance zur Transformation ist da. Jetzt braucht es den politischen Willen, sie zu nutzen.
PLASTVERARBEITER
Produktion steigt, Umsatz fällt: Die Bilanz 2024 im Überblick

Bleibt die Kunststoffindustrie in Deutschland wettbewerbsfähig?

Trotz Produktionsplus bleibt die Kunststoffindustrie unter Druck. Auf ihrer Wirtschaftspressekonferenz mahnt Plastics Europe strukturelle Reformen an – und sieht Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Zukunft.Weiterlesen...

24. Mär. 2025 | 12:28 Uhr
Im Rahmen des Forschungsprojekts XRAP entwickeln Simplifier, XRify und das Kunststoff-Zentrum SKZ gemeinsam einen digitalen Assistenten zur Unterstützung bei Rüstvorgängen. Ziel ist es, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und Extended Reality (XR) die zeitintensiven und fehleranfälligen Prozesse effizienter zu gestalten. Das System unterstützt Mitarbeitende in Echtzeit, indem es Handlungsanweisungen visuell darstellt und Rückmeldung zur korrekten Ausführung gibt. Die geplante Lösung sieht vor, dass Anwender zunächst mit einem Tablet interagieren. Dieses zeigt farblich markiert, welche Komponenten für den nächsten Arbeitsschritt notwendig sind. Anschließend werden über eine XR-Brille Hinweise zur exakten Positionierung eingeblendet. Zusätzlich lassen sich ergänzende Informationen aus Betriebsanweisungen einspielen. Die abschließende Rückmeldung informiert darüber, ob der Arbeitsschritt korrekt ausgeführt wurde oder Nacharbeiten nötig sind. Das Projekt startete im Januar 2025 unter dem Titel „XR-Assistent für Rüstvorgänge in der Produktion“ (XRAP) im Rahmen der Fördermaßnahme „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Umsetzung erfolgt über eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Die Low-Code-Plattform von Simplifier dient als technologische Basis. XRify bringt Erfahrung im Bereich XR-Interaktion ein. Das SKZ analysiert die Prozesse, definiert Anforderungen und verantwortet die KI-Entwicklung. Für die Digitalisierung von Rüstprozessen ist tiefgreifendes Verständnis der Abläufe essenziell. Das SKZ verfügt durch seine Verbindung zur kunststoffverarbeitenden Industrie über entsprechendes Wissen. Dieses ist entscheidend für die Entwicklung einer zielgerichteten KI-Objekterkennung sowie zur bedarfsgerechten Ausgestaltung der XR-Anwendung. XRify ergänzt dies durch anwendungsbezogene XR-Expertise. Durch die Kombination beider Ansätze sollen relevante Informationen zeit- und ortsgenau bereitgestellt werden. Der modulare Aufbau der Software von Simplifier erlaubt eine Übertragung auf weitere Industriezweige. Der digitale Assistent kann Fachkräfte direkt am Arbeitsplatz unterstützen, Fehler reduzieren und Prozesse beschleunigen. Damit leistet das Projekt XRAP einen Beitrag zur Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten in der Produktion.
PLASTVERARBEITER
Digitale Assistenz für Rüstvorgänge in der Produktion

Wie KI und XR den Rüstprozess verändern

Wie lassen sich zeitintensive Rüstprozesse fehlerärmer gestalten? Das Projekt XRAP kombiniert XR und KI zur digitalen Assistenz. Welche Rolle spielen Tablet und Brille bei der Prozessoptimierung?Weiterlesen...

21. Mär. 2025 | 08:00 Uhr
Das Kunststoff-Zentrum in Leipzig befindet sich unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Ziel ist eine nachhaltige Fortführungslösung, um Forschung und Entwicklung in der Kunststofftechnik langfristig zu sichern.
PLASTVERARBEITER
Warum das Forschungsinstitut in die Krise geraten ist

KUZ Leipzig unter vorläufiger Insolvenzverwaltung

Das Kunststoff-Zentrum in Leipzig steht unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Ziel ist eine nachhaltige Fortführungslösung. Die Gründe dahinter und welche Maßnahmen jetzt ergriffen werden, um den Betrieb zu sichern.Weiterlesen...

21. Mär. 2025 | 07:30 Uhr
BBG testet eine KI-gestützte Produktionsautomatisierung für die PUR-Verarbeitung. Die Versuchsanlage nutzt Sensoren, Roboter und KI-Algorithmen zur Echtzeit-Fehlererkennung, Prozessoptimierung und automatisierten Wartung. Datenbasierte Anpassungen verbessern Effizienz und Qualität, während RFID-Technologie die Umrüstung erleichtert.
KI-gestützte Automatisierung für industrielle Fertigung

Wie verbessert KI die Automatisierung in der Produktion?

BBG, Mindelheim, testet eine KI-gestützte Produktionsanlage zur Veredelung von Automobilglas mit PUR. Mithilfe von Sensoren, Robotik und Datenanalyse optimiert KI die Qualitätssicherung, Fehlerkorrektur und Wartung. Wie das funktioniert.Weiterlesen...

20. Mär. 2025 | 15:28 Uhr
Elmet stellt mit dem TOP 5100 ein neues LSR-Dosiersystem vor. Es bietet eine kompaktere Bauweise, höhere Präzision und eine optimierte Pumpentechnologie. Die hohe Materialausnutzung von bis zu 99,6 % pro Gebinde und die Möglichkeit zur flexiblen Additivzuführung erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Die hohe Auflösung der Volumenzähler sorgt für eine exakte Dosierung, während die neue Pumpeneinheit M einen Förderdruck von bis zu 230 bar ermöglicht. Damit lassen sich unterschiedlichste LSR-Materialien verarbeiten, einschließlich abrasiver und thermisch leitfähiger Mischungen für die E-Mobilität. Vorgestellt wird das System auf der Silicone Expo Europe 2025.
Präzisions-Dosiersystem für Flüssigsilikon

LSR-Dosiersystem von Elmet mit hoher Materialausnutzung

Elmet präsentiert das LSR-Dosiersystem Top 5100 mit höherer Präzision, mehr Effizienz und optimierter Pumpentechnologie. Welche Neuerungen gibt es?Weiterlesen...

20. Mär. 2025 | 12:57 Uhr
schwarzer Dichtring, der auf eine Wasseroberfläche trifft
Für sichere Dichtungen

Freudenberg: O-Ring-Mischung für Trinkwasseranwendungen

Freudenberg Sealing Technologies, Weinheim, bringt mit 70 EPDM 335DW eine O-Ring-Mischung auf den Markt, die alle relevanten Zertifizierungen für Trinkwasseranwendungen erfüllt. Welche Vorteile bietet das Material für langlebige und sichere Dichtungen?Weiterlesen...

20. Mär. 2025 | 11:55 Uhr
Tortellini Pasta on conveyor belt
Neue Kautschukmischungen für Moca-Anforderungen

Gummiwerk Kraiburg: Elastomere für Italiens Lebensmittelmarkt

Gummiwerk Kraiburg erweitert sein Mischungsportfolio für die italienische Lebensmittelindustrie. Die neuen Compounds erfüllen die strengen Moca-Vorgaben. Welche Vorteile bieten sie Herstellern von Bedarfsgegenständen mit Lebensmittelkontakt?Weiterlesen...

17. Mär. 2025 | 14:02 Uhr
2 Männer beim Shake Hands vor einer Maschine
Geschäftsführer Vertrieb & Service

Georgios Dermentzakis erweitert Geschäftsführung bei Desma

Klöckner Desma Elastomertechnik verstärkt sein Führungsteam: Georgios Dermentzakis bringt Erfahrung in Markterschließung und Projektmanagement mit. Wie will er das Unternehmen weiterentwickeln?Weiterlesen...

14. Mär. 2025 | 08:12 Uhr
Grafik in der zentral PFAS steht
PLASTVERARBEITER
Das war die PFAScon 2025

PFAS-Regulierung: Ausdauer nötig

Zu der zweiten hybrid durchgeführten PFAScon des Kunststoff Institut Lüdenscheid hieß Veranstaltungsleiter Thies Falko Pithan rund 50 Personen herzlich willkommen. Vor zwei Jahren wurde die Konsultation der Echa zum möglichen PFAS-Verbot gestartet. Es ist viel passiert in der Zwischenzeit, jedoch hat das Thema nichts an Brisanz verloren. Erfahren Sie mehr.Weiterlesen...

13. Mär. 2025 | 14:07 Uhr
Sudarshan Chemical hat die Übernahme der Heubach-Gruppe abgeschlossen und erweitert seine Marktpräsenz auf 19 Standorte weltweit. Durch die Fusion entsteht ein führendes Unternehmen im Pigmentsektor mit einem diversifizierten Portfolio und neuen technologischen Möglichkeiten. Die Integration soll Synergien schaffen, Effizienz steigern und wirtschaftliche Stabilität gewährleisten. Sudarshan setzt auf nachhaltige Investitionen und baut seinen zweiten globalen Hauptsitz in Frankfurt aus. Die Marktstellung in Europa und Amerika wird durch die Übernahme gestärkt.
PLASTVERARBEITER
Fusion im Pigmentsektor erweitert globale Möglichkeiten

Pigmentmarkt: Sudarshan übernimmt Heubach-Gruppe

Sudarshan Chemical hat die Übernahme der Heubach-Gruppe abgeschlossen. Das fusionierte Unternehmen soll die Marktposition stärken und Synergien heben. Was bedeutet das für Anwender und den globalen Pigmentmarkt?Weiterlesen...